Corona und noch kein Ende: Rüsten für bessere Zeiten
Was kann man als Musiker in diesen Zeiten zukunftsweisendes tun ? Sich rüsten auf bessere Zeiten. Gottseidank bin ich statusmäßig kein Profimusiker, sondern Rentner mit ungefährdetem Einkommen. Ich kann also ohne jede Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit an Musik arbeiten, die ich für interessant halte – für mich selbst und für die, die derartiges suchen,
Im Moment halte ich mich auf den Uilleann Pipes technisch und musikalisch fit und fülle ein paar stilistische Lücken. Ich habe eine Datei meines (jemals) auswendig gespielten Repertoires angelegt (um die 800 Stücke) und habe entdeckt, dass man über die Jahrzehnte doch einiges vergisst – was in meinem Alter wohl nicht zu ändern ist. Also entdecke ich alte Schätze und poliere sie wieder auf.
Ich lade weiter Stücke mit den multidrone – Arrangements hoch und wundere mich, dass sie bisher von Aufrufen aus Irland sehr weitgehend verschont werden. Also habe ich der Vereinigung „Na píobairí uilleann“ in Dublin einen Beitrag für „Piping from the parlour“ angeboten, und dies wurde sehr begrüßt. Ich werde ihn in den nächsten Tagen aufnehmen und abschicken. Ich werde mit den multidrones sehr vorsichtig sein.
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https://www.youtube.com/playlist?list=PLyuSYQ14yn7tQsjuobkq9Egqbd-XCS5Se
Für das Reel Bach Consort gilt es, neue Bach-irische Stücke zu komponieren und zu arrangieren; das laufende Programm ist zwar immer noch für viele eine Neuentdeckung und kommt sehr gut an. Aber neue Besen kehren gut, fliegen gut und - klingen gut.
Noch mehr beschäftigt mich die Arbeit mit einer zeitgemäßen Interpretation unserer eigenen traditionellen Musik. Da ist schon eine ganze Menge auf meinem youtube- Kanal: Lieder zur Basslaute und Kontragitarre, aber auch Tanzmelodien, alle aus den verschiedensten Landschaften, aufgespürt in alten Liedersammlungen. Am wichtigsten sind mir die Balladenstories, die keiner mehr kennt, und Liebeslieder mit ihren symbolträchtigen Umschreibungen. Da müssen die Zuhörer noch einiges lernen und sich auf vieles einlassen, was erst mal kitschig klingt und gar nicht so gemeint war.
Zuhörer ? Kein Konzert mit diesem Stoff weit und breit. Das war ja schon vor Corona schwierig genug. Also: Hochladen ! Das bringt einen gewältigen Übeeffekt: Ohne Schnitt eine 5-Minutenballade mit einer erträglichen Verspielquote aufzunehmen. Und vielleicht verfängt das Material doch bei ein paar Veranstaltern, die denken: Irisch ist ja toll, aber man müsste doch mal die eigene Tradition... Ja. Ich habe mein Handwerk von den Iren gelernt und wende es hier an.
https://www.youtube.com/playlist?list=PLyuSYQ14yn7tURn7KfH9qXiwg7bFEGmY9
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Und wenn wir uns dann wiedersehen... gibt es manches Neues zu hören !